Interview mit Katja Hirschbiel - Kreuzkirche Lüneburg

Kreuzkirche Lüneburg
Kreuzkirche
Direkt zum Seiteninhalt

Interview mit Katja Hirschbiel

Gemeindeleben > Kunst in der Kirche
Moderne Kunst in der Kirche .......!
 

Kunst, also Maler- und Bildhauerei gab es schon immer in Kirchen, aber nur aus der jeweiligen Epoche, in der die Kirchen erbaut wurden. Wie es zur modernen Kunst in der Kreuzkirche kam, wird in einem Gespräch mit der Kuratorin Katja Hirschbiel und Marlis Otte geklärt.

Frau Hirschbiel, seit wann gibt es Kunst in der Kirche und wie kam es dazu?
Nachdem es schon einige Ausstellungen in der Kirche gab, sprach mich im Sommer 2016 Pastor Skowron an, ob ich mir vorstellen könne ein Kunstressort mit einem Ausstellungskonzept aufzubauen. Das von mir entwickelte Konzept wurde dann im Kirchenvorstand, (KV), vorgestellt, begrüßt, genehmigt und mit der 1.Ausstellung im Dezember 2016 umgesetzt. Es gibt 3 Ausstellungen im Jahr, Frühling, Herbst und Winter. In der Weihnachtszeit gibt es traditionell eine andere Präsentation von Kunst in der Kirche.

Frau Hirschbiel, wo genau wird ausgestellt?
Die Präsentation der Bilder ist im Kirchenraum. Durch das markante, an Tintoretto (venezianischer Maler im 16.Jahrhundert) angelehnte Altarbild und die farbigen, mosaikartigen Glasfenster eignen sich die Wände perfekt für moderne Malerei. Der Kirchenvorraum dient für Informationen über die jeweilige Künstlerin oder den Künstler. Eine Erweiterung der Ausstellungen in das Gemeindehaus hat sich nicht bewährt. Alle Kunstwerke sind während der Ausstellungszeit versichert.

Frau Hirschbiel, sagen Sie doch bitte etwas zum Ablauf, von der Bewerbung bis zur Ausstellung.
Nachdem der KV einer Bewerbung zugestimmt hat, erfolgt die Terminvergabe, die Pressearbeit, der Plakatentwurf, die Planungen des Aufbaus der Ausstellung, der Vernissage, der Führungen und letztendlich der Abbau der Bilder. Auch nachdem die Maße der zur Verfügung stehenden Flächen und der Art der Hängung den Künstlern rechtzeitig mitgeteilt werden, kann der Aufbau einer Ausstellung bis zu 6 Stunden dauern. Der Höhepunkt einer jeden Ausstellung ist die Vernissage im Rahmen eines Kunstgottesdienstes.

Frau Hirschbiel, jetzt haben wir über den technischen Ablauf einer Ausstellung gesprochen, aber nach welchen Kriterien werden die Künstler ausgesucht?
Die Bilder einer Ausstellung sollen in den Kirchenraum passen, also u.a. Schöpfung, Mensch, Spiritualität, Natur widerspiegeln. Die Künstler müssen eine akademische Ausbildung an einer anerkannten Kunsthochschule absolviert haben und/ oder Mitglied in einem der anerkannten Berufsverbände sein. In das Leitbild der Kreuzkirche sozial- undogmatisch- musikalisch- modern (SUMM) passen auch Gruppenausstellungen, wenn die Leitung eine Fachausbildung vorweisen kann.

Frau Hirschbiel, was ist/ bedeutet Kurator und wie ist Ihr persönlicher Werdegang?
Hier in Kurzform, eine Kuratorin oder Kurator pflegt, verwaltet und organisiert Ausstellungen. Durch die professionelle Auswahl der Werke haben unsere Ausstellungen eine hohe Qualität, die sich unter den Künstlern herumgesprochen hat, so dass sie sich auch von sich aus bewerben. Anderenfalls werde ich auf Malerinnen und Maler aufmerksam und spreche sie direkt an. Ich selbst bin mit Kunst und Künstlern aufgewachsen und hatte schon früh den Zugang zur Organisation von Ausstellungen. Es erklärt sich beinahe von selbst, dass ich Kunst studiert und schon früh ausgestellt habe. An der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg habe ich nach 12 Semestern meinen Abschluss gemacht. Seit dieser Zeit bin ich mit meinen Bildern in unterschiedlichen Ausstellungsräumen vertreten.

Frau Hirschbiel, zum Abschluss die Frage, was wünschen Sie sich für die Zukunft ?
Mein großes Anliegen ist, dass sich die Kunstszene schnell erholt und die Künstlerinnen und Künstler, nicht nur unserer Ausstellungen, Anerkennung, Respekt und Wertschätzung erfahren. Außerdem erhoffe ich mir, dass wir nach der Corona-Zeit wieder spannende Vernissagen mit vielen Kontakten, Reden, Umarmungen, Lachen, Freude und Fröhlichkeit erleben. Zu allererst wünsche ich mir aber, dass alle gesund oder wieder genesen durch diese, anstrengende und belastende Zeit kommen.

Frau Hirschbiel, haben Sie vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Ich glaube nicht nur ich habe jetzt eine Ahnung davon bekommen, was es heißt eine Ausstellung in unsere Kirche zu gestalten. Ich freue mich schon darauf, wenn die kahlen Wände wieder hinter starken Bildern verschwinden.
 
Marlis Otte

Angaben gemäß § 5 TMG und Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:
Der Kirchenvorstand der Kreuzkirchengemeinde Lüneburg
Röntgenstr. 34
21335 Lüneburg
Zusammenstellung: J.Koke


Made with WebSite X5

Kontakt:
Info@Kreuzkirche-Lueneburg.de
J.Koke@Kreuzkirche-Lueneburg.de
Gemeindebüro Telefon: 04131/ 731 434, Heike.Koerber2@evlka.de


Zurück zum Seiteninhalt