Erinnerungen an Planung und Bau der Kreuzkirche Lüneburg zum 40jährigen Kirchweihtag am 1.Advent 2004
Am 15.Mai 1959 fand im Speisesaal des damals gerade vor einem Jahr eröffneten Posener Altenheims ein Gemeindeabend statt, zu dem die evangelischen Gemeindeglieder aus dem Süden Lüneburgs eingeladen waren. Thema des Abends: Bau einer Kirche in Lüneburg-Süd. "Neuer Stadtteil- neue Kirche", so wurde formuliert.
Ein "Kirchbauverein St.Johannis-Süd" wurde als eingetragener Verein gegründet. Ein Verein mit Satzung und eigenem Vorstand. Ich sehe uns noch, wie wir Gründungsmitglieder uns vor dem Gerichtsgebäude trafen, um die Eintragung im Vereinsregister vornehmen zu lassen Die Gründungsmitglieder waren die Gemeindemitglieder Ackermann, Amoneit, Bierbaum, Hupe, Hans Meyer, Dr.Zollikofer und ich.
Aufgabe des Vereins: Sammlung von Gemeindegliedern, denen dieser Kirchbau ein aktives Anliegen war und Aufbringung von Spenden.
Dieser Kirchbauverein bestand, bis die Orgel der Kreuzkirche beschafft war, also bis 1970 oder wenig später. Er hatte etwa 300 Mitglieder, die zu regelmäßigen Versammlungen eingeladen wurden. Fast 100.000,- DM hat dieser Verein zum Bau der Kreuzkirche beigetragen.
Der Name der neuen Kirche wurde zunächst im Kirchbauverein besprochen. Mehrere Vorschläge lagen vor. Vom zuständigen Dezernenten im Landeskirchenamt kam der Vorschlag ,,Melanchthonkirche". 1960 war ein Melanchthon-Jahr. Zum 400.mal jährte sich der Todestag dieses Reformators. Landessuperintendent Dornblüth, ein Förderer des Kirchbauvorhabens, -- ich denke noch gern an eine Kirchenbesichtigungsfahrt mit ihm --, hätte gern mit dem Neubau den Namen der früheren "Lambertikirche" wieder erweckt. Der unvergessene Kirchenvorsteher Hans Meyer warb für den Namen "Jakobuskirche". "Seid Täter des Wortes, nicht nur Hörer allein!" dieses Wort des Jakobus war für Hans Meyer bestimmend. Auch der Name "Christophoruskirche" wurde genannt.
"Kreuzkirche" wurde im Kirchbauverein eingebracht. Eine Mehrheit entschied sich für diesen Namen als klaren Hinweis auf die zentrale christliche Botschaft. Ein entsprechender Antrag wurde an den Kirchenvorstand von St. Johannis gestellt und dort beschlossen.
Als Bauplatz für die neue Kirche wurde zunächst an das Gelände zwischen Blücherstraße und Gneisenaustraße gedacht, das damals noch unbebaut war. Mit der Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat, der die Fläche bereits zugesagt war, wurde ein Schriftwechsel geführt. Der Kirchenvorstand trat jedoch zurück, da dieser Bauplatz zu nahe am Stadtzentrum erschien. Das städtische Grundstücksamt schlug einen Platz an der Wichernstraße vor. Auch hier gab es Einwände: die neue Kirche hätte sehr an der Grenze der Gemeinde gelegen, dahinter Wald, gegenüber der unpassierbare, große Kasernenblock. Zuletzt schlug die Stadt den jetzigen Platz an der Röntgenstraße vor, der lag zwar auch dicht am Wald und war verhältnismäßig schmal, -die Waldgrenze sollte erhalten bleiben, aber wir haben gern und dankbar zugestimmt. Als Abschluss der Gaußstraße liegt der Platz günstig. Die Kirche ist schon von der Uelzener Straße her zu sehen. Die Stadt Lüneburg, seit Jahrhunderten Patron von St. Johannis, schenkte das Grundstück für den Bau der neuen Kirche.